Geschlossener Güterwagen “250 123“ Gms-53

Ab Mitte der 50er-Jahre wurden die gängigen Güterwagentypen europaweit durch die UIC genormt und von den einzelnen Staatsbahnen beschafft. So auch 2-achsige, gedeckte Güterwagen. Ab 1953 beschaffte die DB 3.529 Wagen nach dieser Norm, später wurde die Norm modifiziert und die DB beschaffte Nachfolgebauarten.
Im Vergleich zu den Vorkriegsbauarten sind die Gm(h)s-53 viel moderner: sie besitzen u.a. ein viel moderneres Fahrwerk, das Dach ist nicht mehr mit Plane oder Teerpappe, sondern mit Alu bedeckt und die Lüftungsöffnungen sind größer, und jetzt von außen bedienbar. Viele Bauteile, wie z.B. Achsen, Puffer usw. sind bei diesem Wagentyp europaweit standarisiert.
Bei den Wagen der ersten Lieferserie waren die Wände noch mit Brettern verkleidet, bei der 2.Serie wurden sie mit Kunstharzplatten verkleidet. Die Wagen besaßen zunächst alle eine Dampfheizleitung zum Einsatz in Personenzügen, viele der Wagen wurden in den gemeinsamen Wagenpark „Europool“ mit eingebracht (so konnten und können die beteiligten europäischen Eisenbahnen diese Güterwagen frei bei jeder der beteiligten Bahnen einsetzen)
Nach Einführung der computergerechten Wagennummern und Gattungen wurden die Wagen bei der DB ab Mitte der 60er-Jahre als Gs204 bezeichnet und erhielten eine neue Betriebsnummern, bei den Wagen der ersten Serie wurden die Bretterwände nach und nach durch Kunstharzplattenwände ersetzt, außerdem wurde bei vielen Wagen die Dampfheizleitung ausgebaut, ebenfalls wurden die Wagen für den Einbau einer automatischen Kupplung vorbereitet.
Ende der 80er-Jahre wurden die letzten Wagen ausgemustert bzw. als Bahndienstwagen weitergenutzt.

Unser Wagen wurde 1953 als ein Wagen der ersten Serie bei den Deutschen-Waggon-Werken in Berlin-Spandau gebaut. 1971 wurde er modernisiert, so wurden die Bretterwände durch Kunstharzplattenwände ersetzt. Zu dieser Zeit lief der Wagen als 01 80 132 0962, später lief er nach Ausbau der Dampfheizleitung als 01 80 120 1235. Mitte der 80er-Jahre wurde der Wagen ausgemustert, bis zur Übernahme durch uns 1997 diente er im Bw Osnabrück als Lagerwagen 63 071. Er wurde 1998 aufgearbeitet und wurde bis zum Fristablauf 2006 gelegentlich als Fahrradtransportwagen eingesetzt.
Leider ist seine Betriebsnummer aus den 50er-Jahren nicht bekannt, daher bekam der Wagen die Betriebsnummer 250 123 (zunächst 120 123) angeschrieben
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Technische Daten:

Ladegewicht: 26,0 t
Eigengewicht: 11,47 t
Ladefläche:  25,0 m²
Lüp:  10,58 m
Achsstand: 5,7 m
Bremse: KE-Bremse GP (Knorr-Bremse mit Einheitswirkung)
Vmax:  100 km/h
Baujahr: 1953

Im Verein seit: 1997
Zustand: aufgearbeitet, zur Zeit nicht bahnamtlich zugelassen
 

oben: “120 123” im März 1994 im BW Osnabrück
 

 

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